5. Fachtagung Sozialplanung
und Soziale Arbeit

Alt werden ohne betreuende Familienangehörige: Herausforderungen für Altersarbeit und Alterspolitik 31.5.2023 in Olten

Die meisten älteren Menschen sind mit zunehmendem Alter auf Unterstützung angewiesen. Dabei können nicht alle auf die Sorgearbeit ihrer Familienangehörigen bauen: Rund 8 Prozent der Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz, über 140’000 Menschen, werden gegenwärtig ohne Familienangehörige alt – Tendenz steigend. Die Rahmenbedingungen in der Schweiz sind jedoch oft noch nicht genug auf diese neue Realität eingestimmt: Während Pflege und Hilfe im Alter häufig sozialstaatlich geregelt sind, gibt es noch kein entsprechendes Anrecht auf Betreuung. Gute Betreuung sowie die Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben im Alter sind gegenwärtig also eine Frage der persönlichen Ressourcen.

In den vergangenen Jahren wurde am Institut für Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung der FHNW eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, die sich eingehend mit den Themen der Betreuung und Ungleichheit im Alter befasst haben. In der aktuellen Studie beschäftigen wir uns explizit mit der Zielgruppe der älteren Menschen ohne betreuende Familienangehörige, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für Altersarbeit und Alterspolitik zu erarbeiten. An der geplanten Tagung werden erstmalig die Ergebnisse dieser Studie einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dieser Basis möchten wir einen fruchtbaren und kritischen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis, Politik, sowie insbesondere auch mit Vertreter*innen der Zielgruppe eröffnen. 

Leitende Fragen:

  • Wie bewältigt die wachsende und heterogene Gruppe älterer Menschen ohne betreuende Familienangehörige ihren Alltag und wie können wir auf ihre gegenwärtigen und zukünftigen Wünsche, Bedürfnisse oder Ängste eingehen?
  • Welche Implikationen haben die gegenwärtigen, sozialstaatlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz für Unterstützung und Selbstbestimmung im Alter, insbesondere mit Blick auf die Zielgruppe der älteren Menschen ohne betreuende Familienangehörige, und wie kann man Situationen erhöhter Vulnerabilität präventiv begegnen?
  • Vor welche Herausforderungen stellt der demographische Wandel und die Zunahme von Menschen, die im Alter nicht auf die Unterstützung von Familienangehörigen zählen können, die Altersarbeit, die Alterspolitik, aber auch uns alle als Teil einer Gesellschaft des langen Lebens?

Die Tagung ist zweisprachig (d/f).

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